Das allgegenwärtige Thema Wissensmanagement beschäftigt jedes erfolgreiche Unternehmen. Die große Herausforderung: Je mehr Know-how aufgebaut wird, desto schwieriger wird es, alle mit an Bord zu holen und auf dem neusten Stand zu halten. Als ein Teil des großen Wissenstransfer-Puzzles hat TUP ein Experiment gewagt und alle Mitarbeiter zum ersten internen TUP-Campus-BarCamp geladen. Das Ergebnis: Viele spannende Beiträge, positiv überraschte Teilnehmer und ein weiter Blick über den Tellerrand.

„Ok, aber was ist eigentlich ein BarCamp?“ Diese Frage war im Vorfeld häufiger zu vernehmen. Die ein oder der andere hatte bereits Berührung mit diesem Konferenz-Konzept, das Gros der TUP-Belegschaft aber nicht; oder wenn dann nur vom Hörensagen. Das Prinzip des BarCamps ist schnell erklärt: Eine Gruppe trifft sich, um gemeinsam spontan eine Konferenz inklusive Programm aus dem Boden zu stampfen. Es gibt weder eine festgelegte Agenda noch dedizierte Vortragende. Jeder Teilnehmer kann auch gleichzeitig Akteur auf der Bühne sein. Zu Beginn stellt jeder, der etwas vortragen möchte, seinen Beitrag in wenigen Worten vor, anhand von Handzeichen wird das Interesse der Teilnehmer überschlagen und entsprechend ein Raum in passender Größe zugeteilt. So entsteht in kurzer Zeit ein Kongressprogramm, aus dem sich die Anwesenden im Tagesverlauf die Inhalte aussuchen, die sie interessieren.

Der Startschuss zum TUP-Campus-BarCamp

Groß war die Spannung, wie diese offene Bühne im Unternehmenskontext funktionieren würde. Die komplette Belegschaft war aufgerufen, diesem Event beizuwohnen. Um die Vielseitigkeit der Veranstaltung zu erhöhen, wurde das TUP-Campus-BarCamp thematisch zweigeteilt: morgens standen Inhalte mit Unternehmensbezug im Mittelpunkt, mittags war freie Themenwahl. Jeder war aufgerufen, seine Begeisterung für eine Sache zu teilen.

Nach einer weitblickenden Keynote von Geschäftsführer Mathias Thomas zur urbanen Logistik der Zukunft kam der Moment der Wahrheit: Würde bei der Vorstellung der Sessions eine kritische Masse an Beiträgen überschritten, so dass ein abwechslungsreiches Programm gestaltet werden konnte? Alle Bedenken waren in den Sekunden ausgeräumt, als sich die Schlange für die Vorstellung der Vorträge bildete. Von Werkstudenten bis zur Geschäftsleitung fanden sich über 20 potentielle Speaker, die ihr Thema zur Abstimmung stellten. So konnte in kurzer Zeit ein Session-Plan erstellt werden, der alleine am Vormittag in drei Vortragsblöcken vier parallele Bühnen füllte.

Der Vormittag – ganz im Zeichen der Intralogistik

Der Einsatz neuer Programmiersprachen, innovative Leitstandfunktionen, die Entwicklung für mobile Plattformen, Optimierungen beim Test- und Release-Management, neue Features des TUP-Materialflussrechners oder Best-Practice-Lösungen aus unterschiedlichen Projekten sind nur ein kleiner Auszug der Themen, die bei den TUP-Sessions am Vormittag zur Wahl standen. Hier zeigte sich auch schnell die Herausforderung dieser Veranstaltung: Man musste sich entscheiden, welches Thema einen am meisten interessierte. „Auf der einen Seite ist es ein bisschen schade, dass man nicht alles sehen kann, auf der anderen Seite ist es auch eine gute Übung, eine Entscheidung zu fällen und seine Prioritäten richtig zu setzen,“ zieht Mathias Thomas zur Mittagspause ein kleines Zwischenfazit. Bruder Simon Thomas zeigt sich ebenso begeistert: „Aus Sicht der Geschäftsleitung hat man oftmals nur die Vogelperspektive, da viele Dinge übergreifend koordiniert werden müssen. Eine Veranstaltung wie diese bietet eine tolle Gelegenheit, im Detail zu sehen, was alles hinter den Kulissen passiert und vor allem noch passieren wird.“

Der Nachmittag – von Luther über Ruanda bis zum Raspberry Pi

Nicht minder spannend zeichnete sich das Nachmittagsprogramm ab, wenn auch hier der Fokus auf persönlichen Interessen und dem Überblicken des viel beschrienen Tellerrandes lag. Eröffnet wurde der zweite Veranstaltungsteil von Philipp Kannenberg, dem Geschäftsleiter der gaxsys GmbH, der in gewohnt ungezwungener und unterhaltsamer Rhetorik die aktuellen Entwicklungen der Tochterfirma vorstellte. Im Anschluss folgten nochmals zwei Session-Blöcke, die inhaltlich unterschiedlicher nicht hätten sein können. Ein Kollege aus Magdeburg beleuchte, passend zum Reformationsjubiläum, die Hintergründe zu Martin Luther, parallel gab es einen Vortrag über die Teilnahme an einem Spendenmarathon in Ruanda. Auch die Tekkies kamen nicht zu kurz, so wurden beispielsweise in einem Vortrag die neusten Experimente mit einem Raspberry Pi vorgestellt. Neben einem aktiven Angelworkshop gab es auch Beiträge zu verschiedenen Regionen dieser Welt, bebildert und mit eigenen Erfahrungen angereichert.

Am Schluss kocht der Chef

In guter TUP-Tradition wurde am Ende eines ereignisreichen Tages das gemütliche Beisammensein eingeläutet. Sicherlich nicht alltäglich: Der Chef persönlich stand hinter dem Grill und bedankte sich so für den abwechslungsreichen Tag, den die Mitarbeiter gemeinsam gestaltet hatten. Spontan wurden erste Ideen für weitere Veranstaltungen dieser Art gesponnen, im großen wie im kleinen Rahmen. So nährt sich die Hoffnung, dass aus dem Experiment möglicherweise die ein oder andere Institution werden könnte. Der TUP-Campus hat seine Generalprobe als Ideenschmiede in jedem Fall mit Bravour bestanden.