In den vergangenen Jahren ist das Familienunternehmen TUP sowohl an Projekten als auch aufgrund der wachsenden Belegschaft stetig expandiert. Geschäftsführer Simon Thomas spricht im Interview über Projekte, Neukunden und wagt einen Blick in die Zukunft; bei dem er bewusst die eigenen Mitarbeiter in den Fokus rückt.

Die Auftragsbücher sind gut gefüllt; Neukunden klopfen allerdings weiterhin an die Tür und Bestandskunden wollen sich weiterentwickeln. Gibt es noch Raum für neue TUP-Projekte? Wie schafft man sich diesen?

Im Moment betreuen wir relativ viele, darunter auch einige wirklich große Projekte, die über einen längeren Zeitraum laufen. Das heißt, alle Projekte die jetzt neu hinzukommen, müssen gut koordiniert sein, auch damit laufende Projekte und die Kunden selbst nicht zu kurz kommen. Unsere Arbeit lässt sich wie ein Uhrwerk mit unzähligen, in sich verzahnten Zahnrädern beschreiben. Wir haben Mitarbeiter, die schon seit zehn, 20 oder gar 30 Jahren bei TUP entwickeln und Projekte stemmen. Sie kennen die Lagerverwaltung oder den Materialfluss aus dem FF.

Die Kunst besteht nun darin, neue Kollegen mit den erfahrenen Mitarbeitern in Einklang zu bringen – den nötigen Know-how-Transfer für alle Beteiligten auf einem hohen Niveau zu garantieren. Wenn neue Mitarbeiter nach ihrer intensiven Einarbeitung soweit sind, dass sie selbstständig Projekte mitgestalten können, können sich die alt eingesessenen Kollegen wieder neuen Projekten zuwenden. So drehen sich die erwähnten Zahnräder kontinuierlich weiter.

Wichtig: Es muss gewährleistet sein, dass alle Kollegen ihr vorhandenes Wissen bereits während und nach der Projektphase transferieren. Nur so ist sichergestellt, bereits laufende sowie neue Projekte bestmöglich zu realisieren und umzusetzen. Gleichzeitig ist es für uns enorm von Vorteil, dass unsere Mitarbeiter grundsätzlich ihre Projekte vollenden und bei einem Projekt-Prozess von Anfang bis zum Ende dabei sind. Solche Erfolgserlebnisse sind wahre Motivationsspritzen und spornen uns seit über 30 Jahren dazu an, für das Unternehmen und unsere Kunden das Beste zu geben.

Sucht TUP derzeit noch Mitarbeiter? Was können diese von TUP erwarten?

Geschäftsführer von TUP
Simon Thomas, Geschäftsführer von TUP

Wir sind natürlich stetig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, denen wir unser Wissen weitergeben können. Grundsätzlich erwartet neue Mitarbeiter, die bei uns durchstarten möchten, ein faires Umfeld und viel Hilfsbereitschaft der anderen Kollegen. In der Projektarbeit lernt man nur, wenn man direkt an der Front und direkt mit dem Kunden Lösungen entwickelt. TUP-Mitarbeiter werden daher von Beginn an in Arbeitsprozesse involviert, beziehungsweise dürfen direkt in die Projekte eintauchen. Wie tief, hängt vom Vorwissen und vom eigenen Zutrauen jedes Einzelnen ab.

Außerdem darf sich jeder Firmenzugehörige über eine Menge “Nice-to-Haves” wie Firmenwagen, Gesundheitsmanagement, kostenlose Getränke etc. freuen und natürlich kommt auch der Spaß nie zu kurz. Dafür sorgen schon alleine unsere regelmäßig stattfindenden Firmen-Events oder die verschiedenen TUP-Sportgruppen. Seit über 30 Jahren verfolgen wir bei TUP eine Firmenphilosophie, die den Mitarbeiter in den Fokus rückt. Um es abschließend auf den Punkt zu bringen: Mein Vater sagte zu seiner aktiven Zeit gerne “das Team ist der Star”. Er hat Recht.

Mal ehrlich: Ist es tatsächlich so schwierig neue Mitarbeiter zu gewinnen?

Leider ist es tatsächlich im Bereich der Intralogistik schwierig gute Entwickler zu bekommen. Das liegt nicht daran, dass von den Universitäten und anderen Hochschulen keine guten Leute abgehen. Es fehlt ihnen schlichtweg die nötige Erfahrung im Bereich Logistik. Sie kommen mit einer guten Ausbildung und wissen grundsätzlich wie man programmiert. Sie können damit allerdings in der freien Wirtschaft nicht alleine bestehen. In unserem Bereich gibt es keine Ausbildung, die einen auf das reale Arbeitsleben – und im Speziellen auf das Lagerverwaltungssystem von TUP – vorbereitet. Bis ein frisch gebackener Informatiker unser Lagerverwaltungssystem, die Materialflusssteuerung beziehungsweise die Prozesse dahinter versteht, dauert es eine Weile.

Wagen wir noch einen Blick in die Glaskugel: TUP ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Wo geht die Reise hin? Entwickelt sich TUP zum Großkonzern?

Nein. TUP wird immer familiär bleiben. Dieses anonyme Verhalten, welches in Großkonzernen vorherrscht, ist nichts für uns. Es passt einfach nicht zu der Firmenphilosophie, irgendwelche Beschlüsse von oben herab zu erteilen. Der Unterschied zwischen Konzern und Familienunternehmen ist, dass man bei Konzernen zahlengetrieben ist. Das bedeutet, es werden oft schnell drastische Maßnahmen ergriffen, wenn Quartalszahlen mal nicht den vom Vorstand gesetzten Erwartungen entsprechen. Bei uns geht es natürlich auch ums Geld, doch wir als Familienunternehmen haben langfristige Ziele im Sinn und würden beispielsweise nicht gleich die Personalkosten senken, wenn es mal ein wenig stürmisch wird. Mein Bruder Mathias und ich sind uns der Verantwortung, die wir unseren Mitarbeitern und ihren Familien gegenüber haben, bewusst und das ist, denke ich, auch der Unterschied zu einem Großkonzern. Denn wir kennen uns bei TUP alle persönlich.