Zielsteuerungen dienen innerhalb der Materialflusssteuerung der Materialverfolgung. In modernen Anlagen werden neben den eigentlich benötigten Daten zur Zielverfolgung zusätzlich die Bestandsdaten mitgeführt. Diese Daten werden codiert oder als Information parallel zum Förderfluss mitgeführt und der übergeordneten Bestandsführung nach einer erfolgten Abgabe oder Einlagerung übermittelt.

Diese Entwicklung wird sich noch verstärken, da die Materialdurchlaufzeiten aus wirtschaftlichen Gründen generell immer mehr gesenkt werden müssen. Daher geht der Trend zunehmend in die Richtung, nicht nur die Lagerbestände, sondern auch die Bestände innerhalb der Vorfertigung und der Montage gezielt zu steuern. Steuern bedeutet dann nicht nur, dass ein Behälter physisch von Ort A nach B bewegt wird, sondern dass der Artikel im vorgegebenen Behälter mit der Menge X, dem Bearbeitungszustand Y, dem Lieferdatum Z usw. von A nach B gemäß der Zeit und Zielvorgabe bewegt wird.

Hierbei wird sichtbar, dass die zu verarbeitende Datenmenge stetig ansteigen wird. Neben dem Materialfluss wird dadurch auch die Aufbauorganisation der hierarchisch gegliederten Steuerungsarten sowie die Verfügbarkeit der fördertechnischen Gesamtanlage beeinflusst.

Zielsteuerung in der Materialflusssteuerung
Zielsteuerung in der Materialflusssteuerung

 

 

Verfahren der Zielsteuerung

Um Güter in der Materialflusssteuerung zielgerichtet leiten zu können, gibt es zwei Verfahren. Die indirekte Zielsteuerung und die direkte Zielsteuerung.

Indirekte Zielsteuerung

Die indirekte Zielsteuerung verzichtet auf die Abtastung eines an der Transporteinheit bzw. am Fördergut angebrachten Codes zur Zielbestimmung. Die Zielinformation durchläuft synchron zur Fördererbewegung ein elektronisches Abbild des Förderweges, wobei die Zielverfolgung des Fördergutes auf der Förderstrecke durch Meldeglieder, Lichtschranken, induktive Näherungsschalter o. ä. erfolgt.

Direkte Zielsteuerung

Bei der direkten Zielsteuerung ist die kennzeichnende Information entweder direkt am Fördergut in Form eines Codes angebracht oder die Zielinformation wird anhand natürlicher Merkmale wie Größe, Farbe oder Gewicht identifiziert.

Kann durch den aufgebrachten Code am Fördermittel ein Ziel eindeutig zugeordnet werden, spricht man von einer Zielsteuerung mit direkter Codierung.
Hat der angebrachte Code am Fördermittel eine kennzeichnende Funktion, z. B. in Form einer laufenden Nummer, so wird dieser Nummer an den Entscheidungspunkten einer Zielinformation zugeordnet. Man nennt dieses Verfahren Zielsteuerung mit indirekter Codierung.

Die direkte Zielsteuerung ist durch zusätzliche Verwendung von Codeträger und Codeleser ein aufwendigeres Steuerungsverfahren als die indirekte Zielsteuerung, bietet aber den Vorteil des direkten Austausches von digitalen Signalen an den jeweiligen Entscheidungspunkten zur Informationsverarbeitung. Bei der direkten Zielsteuerung muss der richtigen Wahl des Codeträgers und des Codes in Verbindung mit dem Codeleser die größte Aufmerksamkeit geschenkt werden.

 

Mehr Informationen finden Sie unter CNC-Maschinen.

Bildquelle: © Jeanette Dietl – Fotolia.com

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